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Pflanzenkohle – Was du wissen solltest

Pflanzenkohle, oft auch als Biokohle bezeichnet, ist ein faszinierender Stoff mit erstaunlichem Potenzial – für Garten, Umwelt und Klima. In diesem Beitrag zeigen wir dir einfach und verständlich, was Pflanzenkohle ist, wie sie wirkt und warum sie gerade für Anfänger interessant ist.

1. Was ist Pflanzenkohle?

Pflanzenkohle ist ein kohlenstoffreicher Rückstand, der durch die Pyrolyse (ein sauerstofffreier Verbrennungsprozess) von pflanzlichem Material hergestellt wird – z. B. aus Holz, Grünschnitt oder Stroh. Dabei bleiben die festen Kohlenstoffverbindungen erhalten, während flüchtige Bestandteile entweichen.
Das Ergebnis: eine hochporöse, schwarze Substanz, die sich hervorragend als Bodenverbesserer eignet.

Unsere Pflanzenkohle wird durch thermische Karbonisierung (Pyrolyse) von Holz-Hackschnitzeln hergestellt. Die Pyrolyse findet weitestgehend ohne Sauerstoff und bei Temperaturen von ca. 600°C bis 700°C statt. Pflanzenkohle hat eine enorme innere Oberfläche, sodass sie als idealer Speicherstoff für Wasser, Nährstoffe und Gase eingesetzt werden kann. Die so hergestellte Pflanzenkohle ist nachweislich über 1000 Jahre zersetzungsstabil. Durch den Entzug des Kohlenstoffs aus dem natürlichen Zersetzungskreislauf bietet Pflanzenkohle eine relevanten Beitrag zur CO2 Reduzierung (PYCCS).
Weitere Informationen: https://german-biochar.org/

2. Warum ist Pflanzenkohle im Garten sinnvoll?

Bodenverbesserung: Pflanzenkohle speichert Wasser und Nährstoffe im Boden – wie ein Schwamm.
Mikrobielles Leben: Die Poren bieten Raum für Mikroorganismen und fördern die Bodenfruchtbarkeit.
Klimaschutz: Pflanzenkohle bindet langfristig CO₂ – ein aktiver Beitrag zur CO₂-Speicherung.
Geruchsreduktion: In Kompost oder Tierhaltung kann sie unangenehme Gerüche deutlich mindern.

Bonus: Pflanzenkohle und Klimaschutz
Pflanzenkohle speichert Kohlenstoff über Hunderte von Jahren im Boden – ein echtes Kohlenstoff-Senken-Werkzeug.
Wer sie nutzt, tut nicht nur seinem Garten, sondern auch dem Klima etwas Gutes.

3. Wie verwendet man Pflanzenkohle richtig?

Wichtig: Pflanzenkohle sollte nicht pur in den Boden eingearbeitet werden – sie ist von Natur aus nährstoffarm.
Damit sie im Boden wirkt, muss sie „aktiviert“ werden. Hier drei einfache Wege:

1. Mit Kompost aufladen: Mische Pflanzenkohle mit fertigem Kompost im Verhältnis 1:1 und lasse sie einige Wochen ruhen.
2. Mit Urin oder Bokashi fermentieren: Pflanzenkohle saugt die Nährstoffe auf und gibt sie später an Pflanzen ab.
3. Mit Flüssigdünger anreichern: Eine einfache Methode für Hochbeete oder Blumentöpfe.

Zum Aufladen die Pflanzenkohle unter den Kompost mengen oder immer wieder schichtweise hinzugeben. Das Gemisch sollte idealerweise über einige Wochen durchrotten und dann auf das Gartenland ausgebracht bzw. leicht eingearbeitet werden. Alternativ kann die Pflanzenkohle auch im Stall eingestreut werden. Die in der Gülle vorhandenen Nährstoffe werden aufgenommen, der Geruch wird minimiert und die Gesundheit der Tiere wird verbessert. Für den direkten Einsatz  kann die Pflanzenkohle auch mit Flüssigdünger aktiviert werden. Bei Neuanpflanzungen die so aktivierte Pflanzenkohle mit der vorhandenen Erde mischen oder bei bereits bestehenden Kulturen oberflächlich unter die Mulchschicht einarbeiten – ideal im Gemüsegarten, in Hochbeeten oder im Balkonkasten.

Tipp für Einsteiger:
Fang klein an: Teste Pflanzenkohle z. B. im Blumentopf oder einem kleinen Beet.
Beobachte, wie Pflanzen und Boden reagieren. Mit etwas Erfahrung kannst du den Einsatz ausweiten.

Pflanzenkohle ist ein natürlicher Helfer mit vielen Vorteilen – besonders für Anfänger leicht anzuwenden, wenn man einige Grundregeln beachtet.
Sie verbessert den Boden, steigert Erträge und hilft sogar dem Klima.
Neugierig geworden? Dann probier es aus – dein Boden wird es dir danken!

4. Ist Pflanzenkohle ein Dünger?

Reine Pflanzenkohle ist zunächst eine leerer Speicher und enthält kaum Nährstoffe. Um im Garten das volle Potential zu entfalten, sollte die Pflanzenkohle zunächst mit Nährstoffen aufgeladen werden. Pflanzenkohle hat extrem viele mikroskopisch kleine offene Poren. Dadurch stärkt sie die Bodenbelüftung, speichert hervorragend Wasser und Nährstoffe und bietet Bodenorganismen einen Lebensraum. Perfekt geeignet um den vorhandenen Boden im Hochbeet, im Gartenland und in Topfkulturen aufzuwerten und langfristig in wertvollste Schwarzerde (Terra Preta) umzuwandeln. Pflanzenkohle ist nachweislich über 1000 Jahre zersetzungsstabil und bleibt im Boden mit ihren positiven Eigenschaften  dauerhaft erhalten. Eine verbesserte Pflanzengesundheit und Mehrertäge von bis zu 20% sind nachgewiesen. Eine rundum nachhaltige Investition in deinen Boden. 

5. Ist Pflanzenkohle = Grillkohle?

Theoretisch ist Pflanzenkohle von der Substanz her vergleichbar mit Grillkohle. Jedoch ist Pflanzenkohle viel feiner gemahlen und zumeist für den sicheren Transport und die staubarme Anwendung zu 20 bis 30% mit Wasser abgelöscht. Sie eignet sich also nicht mehr zum grillen. Zudem ist Pflanzenkohle nochmals deutlich sauberer und hat eine größere innere Oberfläche als handelsübliche Grillkohle. Ökologisch betrachtet ist sie auch viel zu schade um sie einfach nur zu "vergrillen".  

6. Ist Pflanzenkohle = Asche?

Nein. Je besser die Qualität der Pflanzenkohle, desto geringer ist der Ascheanteil. Pflanzenkohle besteht zu einem besonders hohen Anteil aus reinem Kohlenstoff (über 80%).

7. Was ist das EBC-Zertifikat?

Das European Biochar Certificate (EBC) ist ein freiwilliger Industriestandard in Europa. Es stellt sicher, dass Pflanzenkohle sauber und sicher anzuwenden ist. Es müssen strenge Grenzwerte für Schadstoffe eingehalten werden. Zudem muss die Produktionsanlage umweltschonenden sein und die eingesetzte Biomasse nachhaltig hergestellt worden sein. Es dürfen generell nur bestimmte unbedenkliche Input-Materialien eingesetzt werden. Zudem kann über das EBC-Sink Zertifikat die Kohlenstoff-Senkenleistung zertifiziert werden.
Weitere Informationen: https://www.european-biochar.org/de/

8. Wie viel Pflanzenkohle brauche ich?

 Generell empfehlen wir 10% Pflanzenkohle bezogen auf das Erdvolumen auszubringen. Bsp: In einen 20 Liter Topf – 2 Liter Pflanzenkohle. Auf das Gartenland empfehlen wir pro Quadratmeter – 2 bis 3 Liter Pflanzenkohle pro Jahr auszubringen. Mit Pflanzenkohle kann generell nicht "überdüngt" werden. Es kann also auch mehr Pflanzenkohle ausgebracht werden, allerdings stellt sich der positive Mehrertrag bei 20 bis 30% Volumenanteil langsam ein, sodass kein Mehreffekt mehr beobachtet werden kann.

9. Wie lange ist Pflanzenkohle haltbar?

Pflanzenkohle ist über mehr als 1000 Jahre zersetzungsstabil. Somit ist sie theoretisch unbegrenzt haltbar. Unsere Gebinde sind dennoch nur 12 bis 24 Monate haltbar, um zu verhindern, dass die Pflanzenkohle austrocknet und dann bei der Ausbringung zu sehr staubt. Die Pflanzenkohle sollte daher bis zur Ausbringung immer kühl, dunkel und am besten im geschlossenen Beutel gelagert werden.